Stakeholder-Value

Eine betriebswirtschaftliche Theorie der Unternehmenskommunikation versteht Unternehmen als „planvoll organisierte Wirtschaftseinheiten“, die anstreben, Gewinn zu erzielen (1). Deswegen werden Unternehmen wertorientiert geführt. Das bedeutet, dass sowohl der „Shareholder-Value“, als auch der „Stakeholder-Value“ gesteigert werden sollen. Der Shareholder-Value bezeichnet den Marktwert eines Unternehmens.

Mindestens ebenso wichtig ist das Beziehungsmanagement eines Unternehmens mit seinen verschiedenen Bezugsgruppen, den Stakeholdern. Stakeholder sind Einzelpersonen und Bezugsgruppen, die Einfluss auf die Zielerreichung eines Unternehmens ausüben oder von dessen Erfolg oder Misserfolg betroffen sind (2).

Die Relevanz von verschiedenen Stakeholdern für ein Unternehmen bemisst sich anhand deren Macht, Legitimität und Dringlichkeit der Ansprüche (3). Die Unternehmenskommunikation ist wichtig, um die Akzeptanz und Legitimität des unternehmerischen Handelns bei den verschiedenen Stakeholdern zu berücksichtigen. Demnach agiert ein Unternehmen gleichzeitig in Markt und Gesellschaft, sodass Erfolg in wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Hinsicht durch Kommunikation unterstützt werden kann (4). 

_{(1) Wöhe, G., Döring, U., & Brösel, G. (2016). Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Hauptband: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (26., überarbeitete und aktualisierte Auflage). Verlag Franz Vahlen, S. 27.
(2) Schreyögg, G., & Koch, J. (2015). Grundlagen des Managements: Basiswissen für Studium und Praxis (3., überarb. und erw. Aufl). Springer Gabler, S. 37.
(3) Mitchell, R. K., Agle, B. R., & Wood, D. J. (1997). Toward a Theory of Stakeholder Identification and Salience: Defining the Principle of Who and What Really Counts. In The Academy of Management Review, 22(4), (853-886), S. 865 f.
(4) Zerfaß, A. (2014). Unternehmenskommunikation und Kommunikationsmanagement: Strategie, Management und Controlling. In A. Zerfaß & M. Piwinger (Hrsg.), Handbuch Unternehmenskommunikation (S. 21–79). Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 26 f.}