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News vom 29.03.2020

Studien: Kurz notiert

Januar bis März 2020
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Kurz & Kompakt

Unser Schlaglicht auf weitere aktuelle Studien zu Fragen des Kommunikationsmanagements. Im Folgenden haben wir die zentralen Erkenntnisse für Sie kurz & kompakt zusammengefasst.

Mediale Darstellung von Top-Managerinnen

Eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung in deutschen Medien belegt, dass Top-Managerinnen häufig klischeebehaftet dargestellt werden. Im Gegensatz zu Männern in ähnlichen Positionen werden sie meist als Ausnahme dargestellt, aber auch als treibende Kraft des Wandels in Unternehmen beschrieben. Häufiger als bei Männern wird ihr Auftreten und Privatleben thematisiert. Die Autoren raten, mit Hilfe von z. B. Medientrainings und guter Vorbereitung diese Öffentlichkeit trotzdem für die eigene Positionierung zu nutzen, ohne dabei die Deutungshoheit aus der Hand zu geben. In sechs abschließenden Interviews schildern Topmanagerinnen ihren Umgang mit Stereotypisierungen.

Veröffentlichung März 2020: Hering Schuppener Consulting; Jan Hiesserich, Anna-Lena Lämmle, Maximilian Hofmann

Mehr Informationen zur Studie: Die Ausnahme, die Rabenmutter, die Kämpferin – Unbewusste Bias in der medialen Darstellung von Top-Managerinnen

Lebenszyklen großer Unternehmensskandale

Unternehmensskandale beeinflussen sich gegenseitig. Das zeigt sich in der Berichterstattung in den Massenmedien, besonders seit dem Aufkommen der Sozialen Medien seit 2008. Dabei sind zwei gegensätzliche Effekte erkennbar:

Unternehmensskandale unterschiedlicher Art führen zu einem crowding-in oder Hype-Effekt, der einhergeht mit einer gesteigerten medialen Aufmerksamkeit. Eine Häufung von Skandalen gleichen Typs führt hingegen zu einem crowding-out oder boredom-Effekt, der zu einer abnehmenden medialen Aufmerksamkeit für nachfolgende Skandale führt. Damit einher gehen eine signifikante Zunahme der Berichterstattung unmittelbar nach einem Skandal und eine stark verkürzte Halbwertszeit des medialen Interesses. Die Autoren empfehlen insbesondere den davon besonders betroffenen Branchenführern eine anpassungsfähige Kommunikationsstrategie, die Verantwortung übernimmt, anstatt sie zu verleugnen.  

Veröffentlichung Januar 2020: Journal of Business Research; Ralf Barkemeyer, Christoph Faugere, Oliver Gergaud, Lutz Preuss

Mehr informationen zur Studie: Media attention to large-scale corperate scandals: Hype and boredom in the age of social media

Der gute Draht zum CEO

Die Beziehung zwischen Kommunikationschef und CEO wächst meist organisch und wird wenig strategisch geplant, so ein laufendes Forschungsprojekt der Uni Kopenhagen. Die Grundlagen einer tragenden Beziehung zum CEO – Vertrauen, Ehrlichkeit und Transparenz – entstehen in Situationen, in denen der Kommunikationschef proaktiv seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Als Basis für eine dauerhaft erfolgreiche Zusammenarbeit empfehlen die Autoren Kommunikationsmanagern, solche Situationen gezielt zu nutzen und sich auch in der Beziehung zum CEO konkrete Ziele zu setzen und zu messen, um diese wichtige Beziehung strategisch steuern zu können.

Veröffentlichung März 2020: ipra; Kristian Eiberg

Mehr Informationen zur Studie: Occasion management: the advisor’s way to building a successful relationship with the CEO  

Mehr zum Forschungsprojekt: https://ceocommunication.dk/

Wie Mitarbeiter unternehmerischen Geist entwickeln

Ermessensfreiheit, gegenseitiges Vertrauen und ein nahbares Topmanagement sind die entscheidenden Faktoren, die Mitarbeitern die Entwicklung von innovativen Produkten oder Prozessen in der Firma ermöglichen, so eine spanische Einzelfallstudie. Ein zentraler Faktor, damit sich eine „Corporate Entrepreneurship“ entwickeln kann, ist ein engagiertes Top-Management, das Innovationsprojekte unterstützend betreut und auch dann noch fördert, wenn Einzelprojekte scheitern oder einen längeren Entwicklungsprozess erfordern. Mangel an Zeit oder Ressourcen bremsen die „Intrapreneure“ dagegen selten aus.

Veröffentlichung Januar 2020: Personnel Review; Georgiana-Alexandra Badoiu, Mercedes Segarra-Ciprés, Ana B. Escrig-Tena

Mehr Informationen zur Studie: Understanding employees’ intrapreneurial behavior: a case study

K.I. basierte Dienste ethisch kommunizieren

Für die Kommunikation zu K.I. basierten Dienstleistungen im B2C-Bereich schlägt ein niederländisches Whitepaper sechs Ansatzpunkte für eine ethische Kampagnenplanung vor. Die Punkte sollen sicherstellen, dass alle Nutzer die Implikationen des K.I.-Einsatzes verstehen. Dazu gehören unter anderem eine barrierefreie und einfache Kundenansprache und Hinweise, wie die Dienstleistung sich eventuell auf das tägliche Leben auswirken kann, mit besonderer Rücksicht auf Nutzer mit z.B. körperlichen oder anderen Einschränkungen. Außerdem kann es hilfreich sein, den Dialog der Konsumenten untereinander zu fördern und zu moderieren.

Veröffentlichung Februar 2020: University of Twente; Anne Wind

Mehr Informationen zur Studie: Ethics of the marketing communication of AI-based services

Zum Nachschlagen

Mit den folgenden Meldungen möchten wir Sie kurz auf weitere interessante Studien hinweisen, die gerade für spezielle Fragen des Kommunikationsmangements interessante Detailinfos bieten.

Wie PR-Abteilungen mit Hatespeech umgehen

In den sozialen Medien wird Hatespeech zunehmend auch für Kommunikatoren ein Problem. Laut einer Studie  im Auftrag des Bundesverbands der Kommunikatoren (BdKom) gibt ein Drittel der Befragten im privaten Sektor und über die Hälfte derjenigen in NGOs an, schon beruflich davon betroffen gewesen zu sein. Der Umgang mit Hatespeech ist breit gefächert. Die Studie zeigt, dass Selbstzensur keine Seltenheit mehr ist: Mehr als jeder zweite Befragte hat schon Themen proaktiv gestrichen, um nicht eventuell Hasskommentare hervorzurufen.

Die Studie ist Teil eines neuen Online-Angebotes des BdKom. Der „Ratgeber für Kommunikationsverantwortliche“ bündelt Ressourcen mehrerer Organisationen zum Thema Hatespeech, darunter Fallstudien, konkrete Handlungsempfehlungen, einen Werkzeugkasten und juristische Hilfestellungen.  

Veröffentlichung Dezember 2019: Bundesverbandes der Kommunikatoren (BdKom) u.a.; Daniela Stockmann, Sophia Schlosser

Mehr Informationen: Hate-Speech entgegentreten. Ein Ratgeber für Kommunikationsverantwortliche

Emotionale Nutzer-Markenbeziehungen auf Social Media messen

Die Interaktion von Nutzern und Kommunikatoren auf Social Media ist ein gemeinschaftlicher kreativer Prozess. Er lädt die Marke einerseits mit authentischen Emotionen auf, andererseits steigt das Customer Engagement mit der emotionalen Intensität. Die Anzahl der Likes und die Regelmäßigkeit der Interaktionen hält eine Studie der Universität Rom für ein ungeeignetes Mittel zur Messung dieser Wechselbeziehung und schlägt einen eigenen Messansatz vor. Im Gegensatz zu reinen Analysen der Nutzerreaktionen werden dabei die emotionalen Impulse der Markenkommunikatoren gleichwertig einbezogen und ermöglichen so eine Legitimation der Kommunikationsarbeit in Kampagnen oder Krisen. Da strategische Markenthemen nicht in die Messung einfließen, ist der Indikator jedoch wenig geeignet zur Markensteuerung.

Veröffentlichung Januar 2020: Journal of Business Research; Michaela Mingione, Matteo Critofaro, Daniele Mondi (Universität Rom)

Mehr Informationen zur Studie: ’If I give you my emotion, what do I get?’ Conceptualizing and measuring the co-created emotional value of the brand”

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