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Unser Schlaglicht auf weitere aktuelle Studien zu Fragen des Kommunikationsmanagements. Im Folgenden haben wir die zentralen Erkenntnisse für Sie kurz & kompakt zusammengefasst.
Vor dem Filmstart des Horrorfilms „Es“ um eine angsteinflößende Clownfigur gab der Weltverband der Clowns eine Pressemappe heraus, um Schaden vom Berufsstand abzuwenden. Diese wurde zum Gegenstand einer Studie zur Prävention von Imageschäden. So wurde vom Verband auf eine frühzeitige Abwehr von Verbindungen zwischen echten Clowns und der Horror-Variante gesetzt (Pre-Denial). Außerdem wurden positive Aspekte des Clownsberufs wie Kreativität und Kinderfreundlichkeit betont (Bolstering) und Analogien zu anderen in Horrorfilmen zitierten Berufen gezogen. Die Maßnahme hatte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Als möglichen Grund führt der Autor an, dass die Kampagne rein auf Textebene der starken visuellen Botschaft des Films entgegentrat.
Veröffentlichung August 2024: Josh Compton
Mehr Informationen zur Studie: Image Repair, Image Prepare, and It: Inoculating against Horror Portrayals of Professions
Eine Fallstudie untersucht, welche Rolle soziales Lernen bei der Bewältigung von Unternehmenskrisen spielt. Als Beispiel dient ein zehn Jahre andauernder Prozess wegen Industriespionage auf Ebene des Managements. Aufgrund des laufenden Verfahrens wurde von den Betroffenen und dem Unternehmen nicht über den Spionagefall kommuniziert. Das Schweigen in der Organisation trug zur Wahrung der externen Reputation bei, da die internationalen Kunden kaum von dem Fall hörten. Es verschärfte jedoch interne Spannungen und hinderte Mitarbeitende daran, für die Organisation zu sprechen. Informelle Netzwerke der Mitarbeitenden und soziales Lernen via Erfahrungsaustausch spielten eine zentrale Rolle bei der Förderung von Resilienz und Vertrauen innerhalb der Organisation. Die mangelnde Unterstützung und Kommunikation durch die Unternehmensleitung führten indes zu Unsicherheit und internen Konflikten.
Veröffentlichung November 2024: Päivikki Kuoppakangas, Sirkka Hagman, Tony Kinder
Mehr informationen zur Studie: Social Learning and Reputation Management in an Espionage Crisis
Wie reichweitenstarke Accounts, Nachrichtenprofile, Prominente und kleine Accounts bei Skandalen reagieren, hängt unter anderem davon ab, ob die betroffene Organisation for profit oder non-profit arbeitet. Das zeigt eine Auswertung von Twitter-Posts aus den Jahren 2016 bis 2020. For profit Organisationen werden anders als Non-Profits überwiegend angegriffen und kaum verteidigt. Auch die Art des Skandals spielt eine Rolle: Leistungsbasierte Skandale werden vor allem von Nachrichtenseiten aufgegriffen und entfalten weniger Reichweite. Wertebasierte Skandale stoßen auf Kritik vor allem von „gewöhnlichen“ Usern (wenn deren kreative und humorvolle Tweets viral gehen und damit eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung eines Skandals spielen), Prominenten sowie unabhängigen Journalisten und Bloggern. Die Studie empfiehlt betroffenen Organisationen deshalb, in Kontakt mit den reichweitenstärksten Profilen, die über den Skandal berichten, zu treten und um Unterstützung bitten – im Austausch für Information aus erster Hand.
Veröffentlichung August 2024: Mona Soltani, Huibert Peter de Vries, Joya A. Kemper
Mehr Informationen zur Studie: “Did You See What Happened?” How Scandals are Shared via Social Media
Menschen sind in der Lage, Desinformation zu erkennen - es sei denn, ihr Misstrauen gegenüber Medien ist ausgeprägt und die Desinformation entspricht ihrem Weltbild. Das zeigt eine deutsch-österreichische Studie.
Personen mit niedrigem Medienvertrauen bewerten Desinformation glaubwürdiger als Personen mit hohem Medienvertrauen. Eine vertraute Person als Quelle erhöht die Glaubwürdigkeit von Desinformation gegenüber journalistischen Quellen nicht signifikant; tatsächlich zeigt sich eine geringfügig niedrigere Bewertung. Subtile Desinformation (z. B. verzerrte Darstellungen) wird als glaubwürdiger wahrgenommen als offensichtlich falsche Informationen. Desinformation über polarisierende Themen wird zudem stärker durch Medienvertrauen beeinflusst als neutrale Themen.
Veröffentlichung September 2024: Jula Lühring, Michael Hameleers, Edda Humprecht
Mehr Informationen zur Studie: Trust in a Digital World. The Roles of Media Trust and Ordinary Citizen Cues in Online Disinformation’s Credibility
Anhand zweier Konfliktthemen zwischen Südkorea und China, dem Ausbruch von Covid und dem Phänomen „yellow dust“ weist diese australische Studie nach, wie sich Ressentiments zwischen zwei Nationen entlang von Konfliktthemen verstärken. Die Studie ist in der politischen Kommunikation angesiedelt, die Auswirkungen bilateraler Konflikte können aber auch in multinationalen Unternehmen eine Rolle spielen. Unternehmen sollten früh mit strategischer Kommunikation reagieren, so die Handlungsempfehlung. Denn sobald ein Thema als problematisch angesehen wird, werden andere Aspekte einer Nationalität auch kritisch gesehen. Dies führt schließlich zur Verstärkung von negativer Polemik („Megaphoning“) und Schuldzuweisungen.
Veröffentlichung November 2024: Soojin Kim, Lisa Tam
Mehr Informationen zur Studie: Coping with Bilateral Issues: Chain Effects of Problem Recognition and Blame Attribution on Negative Sentiment and Negative Megaphoning
Mit den folgenden Meldungen möchten wir Sie kurz auf weitere interessante Studien hinweisen, die gerade für spezielle Fragen des Kommunikationsmangements tiefergehende Details bieten.
Eine Umfrage unter Mitarbeitenden und Führungskräften deutscher Organisationen ermittelt, dass bestimmte persönliche Werte Meinungsführerschaft innerhalb des Unternehmens beeinflussen. Die Studie argumentiert, dass nicht nur Führungskräfte, sondern
auch Mitarbeitende Meinungsführerschaft ausüben und schlüsselt auf,
welche Werte die jeweiligen Gruppen antreiben. Während zum Beispiel konservative Werte wie Sicherheit und Tradition kaum Einfluss auf Meinungsführerschaft haben, halten sowohl Mitarbeitende als auch Führungskräfte Macht und Leistung sowie mit Offenheit für Veränderungen verbundene Werte für relevant. Internes Kommunikationsmanagement sollte dies entsprechend beobachten und einschätzen und ggf. „interne Botschafter“ adressieren können, so die Handlungsempfehlung.
Veröffentlichung Oktober 2024: Julia Lührmann, Helene Stehle, Volker Gerau, Ulrike Röttger
Mehr Informationen zur Studie: Personal Values and Their Impact on the Opinion Leadership of Managers and Employees in Internal Communication
Eine Gegenüberstellung von linearem und fragmentierten Storytelling untersucht, welche Vorteile die jeweiligen Konzepte in digitalen Kommunikationslandschaften haben. Während das erste auf einer klaren Struktur (Anfang, Mittelteil, Schluss) beruht und häufig für das kontrollierte Aussenden von Information eingesetzt wird, steht das zweite Konzept für vielstimmige, bruchstückhafte Vorformen (Antenarrative) abgeschlossener Geschichten. Die Studie zeigt, wie ein Verständnis für fragmentiertes Storytelling bei Corporate Listening unterstützt, also der Informationsaufnahme aus der Organisationsumwelt. Zudem erklärt sie, wie es in der strategischen Kommunikation eingesetzt werden kann, um Aussagen zu testen und zu entwickeln.
Veröffentlichung August 2024: Sonya Sandham
Mehr Informationen: Sensemaking in organizational storytelling: From linear storytelling to antenarrative
Die Studie untersucht anhand von zwei internen strategischen Texten, wie eine Organisation narrative, visuelle und sprachliche Mittel nutzt, um interne Zielgruppen zu mobilisieren.
Sie arbeitet dabei drei Mechanismen heraus: (1) Ermutigung zum Handeln durch eine zukunftsorientierte Erzählstruktur, (2) Stärkung der emotionalen Bindung an die Organisation durch die gezielte Auswahl von Anekdoten aus einem gemeinsamen Erfahrungsschatz sowie (3) Verstärkung erwünschter Handlungen und Verhaltensweisen durch visuelle Gestaltung und Symbolik sowie richtungsweisende Sprache. Detailliert zeigt die Studie, wie die einzelnen Elemente ineinandergreifen und zwischen linearen und dialogischen Kommunikationsstrukturen eine Diskurssteuerung ermöglichen.
Veröffentlichung August 2024: Stefanie Reissner, Jesper Falkenheimer
Mehr Informationen zur Studie: Strategy Texts as Auto-Communication: How Narrative, Language, and Visual Symbolism Exercise Discursive Control
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