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News vom 15.06.2018

Studie: Digital Leadership – Wie digital sind Investor Relations in Deutschland?

eingeordnet von Rebecca Hadler
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Studiensteckbrief: Digital Leadership in Investor Relations

Erkenntnisinteresse

Wie gestaltet die Finanzkommunikation (IR) in Deutschland den digitalen Wandel? Wie unterscheiden sich die Herangehensweisen an die Digitalisierung der IR? Wodurch wird die Digitalisierung in IR-Abteilungen beeinflusst?


Methode

Qualitative Experteninterviews mit 20 IR-Verantwortlichen von börsennotierten Unternehmen in Deutschland und zwei Dienstleistern für digitale Instrumente. Befragungszeitraum Oktober bis November 2017.

Im Anschluss quantitative Online-Befragung von 73 IR-Verantwortlichen aus überwiegend börsennotierten Unternehmen und 12 IR-Experten aus Dienstleistungsunternehmen. Befragungszeitraum Januar 2018.


Ergebnisse

Viele deutsche IR-Abteilungen stehen beim digitalen Wandel mit einem Fuß auf der Bremse:

  • Nur acht Prozent aller Befragten geben an, über eine spezifische Digitalisierungsstrategie für die IR zu verfügen. In 23 Prozent der Fälle gibt es gar keine Strategie, weder auf der Ebene des Gesamtunternehmens noch auf der Ebene der IR-Abteilung. Wenn eine eigene IR-Digitalisierungstrategie vorhanden ist, richtet sich diese mehrheitlich an der Digital-Strategie des Gesamtunternehmens aus
  • 78 Prozent der IR-Abteilungen haben kein eigenes Budget für Digitalisierungsaktivitäten
  • Nur in 12 Prozent der Abteilungen gibt es einen Verantwortlichen, der die Digitalisierung weitertreibt
  • Größte Barrieren sind geringe Budgets und personelle Ressourcen für Digitalisierungsvorhaben, Datenschutz und -sicherheit

Als Anreiz für digitalen Wandel nennen die Befragten insbesondere effizientere Arbeitsgestaltung und Erfüllung regulatorischer Rahmenbedingungen – weniger wichtig sind Optimierung der IR-Arbeit und die eigene Positionierung als Vorreiter.

  • Die Studie entwickelt eine Vierer-Typologie der IR-Digitalisierung: Digital Transmitters (Abteilungen, die sich an Marktstandards der digitalen IR orientieren, 44 Prozent der Befragten), Digital Optimizers (Abteilungen, die die Digitalisierung vorantreiben, um ihre Arbeit zu optimieren und zu professionalisieren, 42 Prozent), Digital Positioners (Abteilungen, die die Digitalisierung als Chance zur Profilierung ihrer Abteilung verstehen, 6 Prozent) und Digital Pioneers (Abteilungen, die selbst neue digitale Instrumente entwickeln, 8 Prozent)
  • Wichtigste Treiber für IR-Digitalisierung sind Globalisierung, Interesse der Aktionäre sowie Erfahrungen anderer Unternehmen und Wettbewerber

Unser Fazit

Die Studie bietet gute Einblicke in den digitalen Wandel der deutschen Finanzkommunikation. Es wird deutlich: Es geht den Kommunikatoren weniger darum, selbst neue Wege zu finden, sondern vielmehr darum, Erfolgsmodelle und Standards zu übernehmen. Das große Potential der Digitalisierung, Standardprozesse zu vereinfachen und mehr Raum für individuelle Beziehungspflege zu schaffen, bleibt vielfach noch ungenutzt.

Die in der Studie sehr gründlich herausgearbeiteten Typen der IR-Digitalisierung, Erfolgsfaktoren, Instrumente sowie Handlungsempfehlungen geben IR-Verantwortlichen eine solide Basis, um die eigene Position und Strategie zu verorten und auszurichten.


Veröffentlichung

Juni 2018: DIRK – Deutscher Investor Relations Verband e.V. und Center for Research in Financial Communication der Universität Leipzig / Christian P. Hoffmann, Sandra Tietz, Marcus Fetzer, Jonathan Winter

Mehr Informationen zur Studie: Digital Leadership in Investor Relations – Wie digital ist die Investor Relations in Deutschland?

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