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Wie und in welchem Ausmaß wird Greenwashing, der Vorwurf der Schönfärberei mittels ökologischer und sozialer Halbwahrheiten, in klassischen und sozialen Medien diskutiert? Welche Branchen stehen besonders in der Kritik? Was bedeutet das für die Unternehmenskommunikation?
Medienresonanzanalyse zum Thema Greenwashing in klassischen und sozialen Medien. Analysezeitraum November 2019 bis Oktober 2022.
Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend. In der vorliegenden Langzeitstudie zeigt sich, dass im Zuge dessen auch die Beschäftigung mit dem Thema „Greenwashing“ über den Untersuchungszeitraum von drei Jahren stetig zugenommen hat. Der Umfang der Artikel und Posts zu diesem Thema verdoppelt sich von Jahr zu Jahr. Spitzenwerte erreichte die Diskussion rund um die UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP 26).
Die Studie beschreibt einen Trend, sich zu ökologischen Unternehmenszielen und deren Umsetzung gar nicht mehr zu äußern („Green hushing“) und beruft sich dabei auf eine externe Analyse, nach der fast ein Viertel von Firmen mit unternehmerischen Nachhaltigkeitszielen diese nicht öffentlich machen.
Als Gründe dafür vermuten die Autoren und Autorinnen
Mit Blick auf die bevorstehende EU-weite Berichterstattungspflicht für größere Unternehmen gibt die Studie Hinweise, wie auch in einem kritischen Umfeld der Reputationsaufbau in Nachhaltigkeitsaspekten gelingen kann
Die beschriebenen Befunde werden sich in den nächsten Jahren durch die Gesetzgebung zur ESG-Berichterstattung und die spürbaren Folgen des Klimawandels eher verstärken. Viele Firmen und Branchen müssen sich mit der Frage beschäftigen, wie man auf dem schmalen Grad zwischen Erwartungen der Bezugsgruppen einerseits und transparenter Kommunikation von Fortschritten und Schwierigkeiten in der Umsetzung andererseits sicher navigiert.
Wichtig ist der Hinweis, dass man das Thema auf lange Sicht nicht vermeiden kann. Auch kleine Unternehmen werden durch ihre Kundschaft oder durch Lieferketten unter Druck geraten, zu Nachhaltigkeit zu kommunizieren. „Greenhushing“ ist also keine dauerhafte Lösung.
Die Studie unterstreicht die potenziell tragende Rolle der Unternehmenskommunikation. Dies gilt sowohl für die Analyse der Stakeholder-Erwartungen durch Corporate Listening, die Auswahl der wesentlichen Themenaspekte, die vorausschauende Entwicklung von Kommunikationsstrategien auch für schwierige Themen und nicht zuletzt für den Nachweis des Wertbeitrags durch den Aufbau einer nachhaltigen Marken- bzw. Unternehmensreputation.
Januar 2023: Onclusive
Mehr Informationen zur Studie: Building brand reputation in an era of greenwashing backlash
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