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News vom 25.09.2020

Papierlos und digital: Nachhaltiger Umgang mit Daten

Nachhaltigkeit bei buchele cc
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Je suis Idefix: Wälder sind zu schade zum Häckseln

Wir pflanzen Bäume, gießen Bäume, brauchen Bäume, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern und für den planetaren Wasserhaushalt. Was wir kaum noch brauchen: Papier als Rohstoff in der Datenübermittlung, also für „grafische Papiere“ (Post, Dokumentation, Printmedien, Werbung), die nach Verpackungspapieren den größten Teil des Papierverbrauchs ausmachen

Was tun wir jetzt schon?

  • Digital arbeiten: Mit einem Wechsel des Betriebssystems ging die Umstellung zum digitalen Büro irgendwann ganz schnell. Seitdem teilen wir Dokumente, statt sie zu verschicken und bearbeiten sie gemeinsam (auch mit Kunden).
  • Schneller finden: Wir haben uns für eine Cloudlösung eines großen Betriebssystems entschieden und so Kollaborationstools und Datenmanagement einschließlich Rechtevergabe mit eingekauft. Was noch per Post kommt wird mit OCR-Scan digitalisiert und nach System digital abgelegt. Selbst mit kryptischem Dateinamen und allen Dokumenten in einem Ordner würde die Cloud-Systemsuche das Dokument über den Volltext noch finden. Papierbelege werden abgeheftet, sofern eine Aufbewahrungspflicht besteht. Ohne teure Cloud-Lösung ist das auch machbar.
  • Weniger drucken: Dokumente werden nur noch ausgedruckt, wenn es zum (Korrektur-) Lesen unbedingt nötig ist. Leere Rückseiten werden nochmal genutzt und wir drucken und kopieren schwarz/weiß, wo das möglich ist.  

Was wir künftig noch tun können?

  • Hatten wir schon mal, sollten wir wieder tun: für interne Ausdrucke Recycling-Papier nutzen.
  • Mehr Platz in der Papiertonne hätten wir, wenn die Lokalzeitung einen Digitalzugang fürs Büro zu Verfügung stellen würde – zum selben Preis, zu dem die einzelne Printausgabe jeden Tag für alle auf dem Küchentisch liegt.
Digitalisierung | buchele ccPapierlos und CO2-neutral?

Rebound-Effekt: Wir verbrauchen weniger Papier, aber mehr Strom

Eine E-Mail verursacht nur halb soviel CO2 wie ein Brief (hier zum Versuch einer Kalkulation), und wir versenden kaum noch Briefe. Außerdem ersetzen wir Geschäftsreisen durch virtuelle Meetings. Und der größte Vorteil der Cloud: Wir konnten unser Büro problemlos von einem Tag auf den anderen ins Homeoffice verlegen. Ist damit alles gut?  

Leider nein. Zum einen hat sich unser Verhalten geändert: wir versenden viel mehr E-Mails, als wir früher Briefe verschickt haben. Und spätestens ein Blick in den Spam-Ordner zeigt: Wir bekommen auch viel mehr.  

Zum anderen steigt der Energieverbrauch des Internets (Prognose von 2018). Weltweit ist der Anteil der CO2-Emissionen durch das Internet mit knapp 4% größer als durch den Flugverkehr – Tendenz steigend. Treiber ist vor allem die private Nutzung mit Gaming, Cloud- und Streamingdiensten, im Unternehmensbereich fallen komplexe K.I.-Anwendungen und die Blockchain ins Gewicht.

Der Digitalisierungsschub durch COVID-19 hat CO2-Emissionen durch gestoppte Produktion und Verkehr sinken lassen, gleichzeitig stieg die Internetnutzung um bis zu 70% – und dabei ist erst gut die Hälfte der Weltbevölkerung online. Wie viel CO2-Emissionen die Zunahme an Videokonferenzen verursacht, muss sich noch zeigen. Es zeichnet sich aber ab: Die Digitalisierung wird nur ein Mittel gegen den Klimawandel sein, wenn wir die Weichen richtig stellen.

Was tun wir jetzt schon?

  • Wir arbeiten vorzugsweise im WLAN und drosseln bei Youtube die Auflösung soweit wie möglich. Die Qualität der Verbindung hat große Auswirkungen auf das im Datenaustausch verbrauchte CO2 (hier am Beispiel von Videostreaming).
  • Unsere Webseite verzichtet auf große Bild- und Videodateien, die umfangreich geladen werden müssen und ist bei einem nachhaltigen Anbieter gehostet (eigene Seiten kann man hier oder hier testen). Empfehlenswert zum Thema nachhaltige Webseiten ist der Vortrag von Niklas Jordan auf dem Chaos Communication Congress 2019, der dem Trend zu größeren Bilddateien und mehr Videoeinsatz ökologische und ökonomische Argumente entgegenstellt. Dass diese Argumentation auch in auf visuellem Marketing beruhenden Märkten funktionieren kann, wenn es zum Purpose des Unternehmens passt, zeigt der Fall Organic Basics.

Was wir künftig noch tun können?  

  • Uns bewusst mit der Nachhaltigkeit unseres Cloud-Anbieters auseinandersetzen – und als Konsumenten unser Interesse vertreten. Der Druck auf die großen drei Anbieter Google, Microsoft und Amazon, ihr Angebot nachhaltig zu gestalten, ist groß.  
  • Bewusst mit Suchanfragen umgehen. Google hat seinen historischen CO2-Fußabdruck schon abgebaut, trotzdem kann man auch mit Ecosia suchen und damit Aufforstung unterstützen. Man sollte aber nicht vergessen, dass Suchanfragen aufwändig sind. Also lieber die URL direkt eingeben oder über Lesezeichen gehen, wenn man im Grunde schon weiß, wo man hinmöchte.

Wie handhaben Sie das? Haben Sie noch weitere Ideen? Wir freuen uns, auf LinkedIn oder Twitter mit Ihnen über nachhaltige Digitalisierung zu diskutieren. Die Übersicht aller bisher erschienenen Folgen zur Nachhaltigkeit finden Sie hier.

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